Fliegenfischen auf Hecht mit dem Belly Boot

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Super Fat Cat
Hechtkollektion

Die Tage werden wieder kürzer, die Temperaturen fallen und die Seen kommen langsam zur Ruhe. Die Wassertemperaturen sind nicht mehr badetauglich und die Badegäste zieht es wieder in die Erlebnisbäder.

Die kommenden Monate bis zur Hechtschonzeit sind für Hechtfischer ein tolle Zeit!

Die Aussicht auf einen strammen Hecht am einsamen Hechtsee habe ich umgehend genutzt, um für ein paar Stunden mit dem Belly Boot genüsslich auf der Suche nach einem guten Fisch über das Wasser zu gleiten und die Natur zu genießen.

Hecht
Grimmiger Blick

Nach einem guten Frühstück zieht es mich gleich morgens in aller Frühe an den einsamen See. Bei Ankunft liegt noch dicker Nebel auf dem See und kein Mensch lässt sich dort blicken. Perfekt! Ruckzuck ist das Belly Boot aufgepumpt, die Streamerboxen, Ersatzrolle, BogaGrip, Rachensperre, Lösezange und die wasserdichte Tasche mit Fotokamera sind ebenfalls zügig im Boot verstaut. Flossen und Rute in der einen Hand und das Boot mit der anderen Hand geschultert – nach wenigen Metern bin ich an der Einstiegsstelle. Sanft setze ich mich ins Boot und schließe die Schnurablage. Welcher Streamer wird heute fängig sein? Welche Farbe und Größe? Wo wird der ersehnte Hecht stehen?

Hecht
Den Streamer inhaliert…

Ich probiere es heute mit einem rot/weißen Deerhair Diver an einem für mich üblichen Vorfach mit Hard Mono. Der Vorteil an diesem Streamer liegt darin, dass er erst ein paar Sekunden schwimmt und die ersten zwei Züge ein ordentliches „plopp“ an der Oberfläche erzeugt. Beim dritten Zug wird der Streamer dann von dem sinkenden Spitzenteil der Schnur nach unten gezogen und arbeitet verführerisch im Wasser. Durch die Polbrille kann ich den Streamer einige Zeit unter Wasser verfolgen bevor er direkt am Boot ist. Bisse in dieser Phase des Einholens sind äußerst spannend und spektakulär. Aber anfangs hat sich kein Hecht für meinen Streamer interessiert. Kleinere Schwärme von Barschen verfolgen den großen Streamer mit äußerster Neugier. Die Barsche sind kaum größer als der Streamer.

So paddle ich ruhig zu den vermuteten Hechtstandorten. Immer im Abstand von ca. 20m zum Ufer, um den Streamer direkt am Ufer eintauchen zu lassen. Echte Hot Spots sind natürlich Seerosenfelder, versunkene Bäume oder jegliche andere Struktur im Wasser. Hier lauert Esox auf seine Beute.

Nach einer Weile komme ich zu einem ersten echten Hot Spot. Beim Hechtfischen ist es oft so, dass der Hecht gleich bei den ersten drei Würfen an eine Stelle zupackt. Entweder er hat Hunger oder er verweigert eben. Gleich beim ersten Wurf warte ich kurz, damit der Sinkteil absinkt. Dann fange ich an einzustrippen und in etwa 6 Meter Entfernung sehe ich den Streamer in der Tiefe von ca. 2 m auf mich zukommen.

Wie aus dem Nichts schießt ein guter Hecht auf meinen Streamer! Jetzt bloß nicht mit der Rute anschlagen, sondern über die Schnur per „Strip Strike“ den Haken setzen. Der Haken sitzt. Der Herzschlag erhöht sich und der Hecht versucht mit aller Vehemenz wieder in seinen Unterstand zu kommen. Ich paddle weiter vom Ufer weg, um den Fisch im freien Wasser in aller Ruhe drillen zu können. Nach einer Weile setze ich den Boga Grip am Unterkiefer an und die Backen des Landetools schließen sicher. Wow….was für ein Fisch! Mit der langen Lösezange löse ich vorsichtig den Streamerhaken. Schnell ein Foto gemacht und schon darf der Jäger wieder in die Freiheit schwimmen! Ich bin froh und genieße erstmal den Moment für ein paar Minuten.

Hecht
Der Hecht zeigt Zähne

Ich prüfe kurz das Hard-Mono Vorfach und dann setze ich die Fischerei fort. So vergeht die Zeit wie im Fluge. Im Laufe des Tages konnte ich noch den einen oder anderen Hecht überlisten. Allerdings habe ich auch zwei verloren. Die Hechte haben den Streamer einfach frech wieder ausgespuckt. Keine Chance…

Gegen Nachmittag verlasse ich den See mit einem guten Gefühl. Mit einem Grinsen im Gesicht fahre ich nach Hause, um mir die geschossenen Bilder anzuschauen. Im Hinterkopf weiß ich schon jetzt, dass ich schon bald wieder auf dem See sein werde. Irgendwo muss noch einer mit der magischen 100cm Grenze stecken…

Verwendetes Gerät:

Belly Boot & Flossen: Super Fat Cat & Outcast Flossen

Wathose: Bare Supra Neoprenwathose (für kalte Temperaturen)

Jacke: Patagonia SST Jacket

Polbrille: Action Optics Interlock

Rute: SAGE 890-4 Z-Axis

Rolle: SAGE 6080er Fliegenrolle

Schnur: RIO Streamer Tip 7ft

Vorfach: Traun River Hard Mono

Zubehör: Lösezange 19cm, Boga Grip, wasserdichte Tasche, Foto, Ersatzvorfächer, Kappe
Empfohlene Hecht-Streamer:

Bunny Red White
Irresisitible Deerhair Diver, red/white
Hechtstreamer
Whitlocks Hechtstreamer
Hechtbunny
Hechtbunny, gelb/orange
Hechtbunny
Hechtbunny, chartreuse/orange

R.R.

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